Fellwechsel Pferd: was füttern?
- Welche Faktoren beeinflussen den Fellwechsel des Pferdes?
- Unterstützung im Fellwechsel ist für viele Pferde sinnvoll
- Fellwechsel Pferd: was sind wichtige Nährstoffe?
- Welche Maßnahmen empfehlen sich in der Praxis von Seiten der Fütterung?
- Weitere unterstützende Maßnahmen während des Fellwechsels
- Wichtig: angepasstes Training
Die Tage werden nun schon deutlich kürzer und im Stillen hat es bei unseren Pferden schon begonnen – der Fellwechsel beim Pferd. Schon lange bevor wir uns über die ersten Frühlingsboten freuen, beginnt der Fellwechsel beim Pferd. Nämlich mit der Wintersonnwende am 21.12. Die Pferde verlieren dann nicht nur Ihr langes Winterfell, sondern das komplett neue Sommerfell wird gebildet. Das bedeutet für den gesamten Stoffwechsel des Pferdes eine erhebliche Anstrengung. Gerade bei älteren Pferden oder bei Pferden, deren Stoffwechsel stärker belastet ist z. B. bei Zuchtstuten, Jungpferden, Sportpferden oder aber Pferden mit chronischen Krankheiten, Ekzemern und Pferden mit Problemen kann der Fellwechsel daher ein größeres Problem darstellen. Deshalb ist es umso wichtiger, auf eine bedarfsgerechte Versorgung während des Fellwechsels zu achten.
Faszinierend ist es, zu beobachten, wie die Pferde nun alte Haare abstoßen und der Körper längeres und dichteres Fell bildet, welches den gesamten Körper des Pferdes mit allen Organen vor Kälte schützt und somit die Körpertemperatur aufrecht erhalten bleibt. Gesteuert durch die abnehmende Tageszeitlänge setzen sich eine Reihe von Prozessen in Gang, um das Pferd auf den Winter vorzubereiten – eine Höchstleistung für den Stoffwechsel.
Spannend ist auch zu beobachten, wie die Tiere ihr Fell aufstellen können, wenn es ihnen zu kalt wird. Dies ist möglich, da an den Haarbälgen der meisten Haare Haarmuskeln (Mm. arrectores pilorum) ansetzen. Wird es zu kalt für das Tier, vermögen diese glatten Muskeln die Haare aufzurichten. Dadurch entsteht ein Luftmantel zum Schutz vor Kälte. Der Körper des Tieres hat also momentan einiges an „Arbeit“, denn Winterfell muss gebildet werden und die Thermoregulation läuft durch die starken Temperaturschwankungen auf Hochtouren. Das heißt, nun ist der Körper wirklich darauf angewiesen alle lebenswichtigen Nährstoffe aufzunehmen, um Stoffwechselprozesse zu ermöglichen und genügend Baustoffe für das neue Fell zu bekommen.
Welche Faktoren beeinflussen den Fellwechsel des Pferdes?
Den Fellwechsel beeinflussen 2 Faktoren: einmal die Tageslichtlänge und einmal die Reaktion auf aktuelle Temperaturreize. Beim Fellwechsel im Frühjahr wird das lange Winterfell in verschiedenen Etappen abgestoßen. Zuerst werden die langen Oberhaare gelöst und im zweiten Schritt erfolgt dann das Abwerfen der dicken Unterwolle. Heraus kommt dann idealerweise ein kurzes, glänzendes Sommerfell.
Unterstützung im Fellwechsel ist für viele Pferde sinnvoll
In dieser Zeit hat das Pferd einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen wie z. B. Eiweiß, essentiellen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen vor allem an Zink, Kupfer, Mangan und Selen sowie an Vitaminen der B-Gruppe, Folsäure und Biotin. Auch der Energiebedarf ist erhöht. Für die Entstehung von gesunden und kräftigen Haaren ist aber auch eine intakte Haut unerlässlich. In der Lederhaut werden z. B. die Haarwurzeln mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
Der Fellwechsel - anspruchsvolle Arbeit für den Stoffwechsel
Das Fell abzustoßen und neues Fell zu bilden, ist Schwerstarbeit für den gesamten Stoffwechsel und auch die Leber, die auch als „Zentrallabor“ des Körpers bezeichnet wird. Das heißt in der Leber werden Nährstoffe gespeichert, ins Blut abgegeben, gefiltert, umgebaut und entgiftet. Für eine störungsfreie Funktion ist es somit unerlässlich, dass alle benötigten Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente über die Ernährung ins Pferd kommen, denn ansonsten ist mit einer Funktionsstörung zu rechnen, die sich dann durch sogenannte fütterungsbedingte Mangelsituationen widerspiegeln.
Fellwechsel bei alten Pferden oder Pferden mit Stoffwechselproblemen
Folgende Begleiterscheinungen können im Fellwechsel des Pferdes auftreten:
- Höhere Infektanfälligkeit
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Sinkende Leistungsbereitschaft
- Nachlassende Vitalität
- Gewichtsverlust
- Hautprobleme
Schuppige Haut im Fellwechsel?
Haut und Haare bilden zusammen das größte Organsystem des Pferdes und haben viele wichtige Funktionen. Sie schützen das Pferd vor Kälte und Nässe und bilden eine natürliche Barriere gegenüber Keimen, Bakterien und Schmutz und sind zugleich auch ein wichtiges Sinnesorgan. Oftmals kommt es in Zeiten des Fellwechsel zu schuppiger Haut.
Probleme im Fellwechsel
Häufig zeigt sich ein verlangsamter Fellwechsel, das Pferd kann also nur mühsam sein Fell abstoßen. Ebenso kann es zu einer vermehrten Schuppenbildung und Juckreiz kommen. Oft stellen sich auch Müdigkeit und eine Immunanfälligkeit ein. Über die Fütterung kann nun viel unternommen werden, um diese Situationen zu vermeiden.
Fellwechsel Pferd: was sind wichtige Nährstoffe?
Des Weiteren stehen zahlreiche natürliche Nährstoffe zur Verfügung, die die Leberfunktion und den gesamten Stoffwechsel unterstützen. Neben Mariendistelsamen und Süßholz ist der Einsatz von hochdosierten B-Vitaminen, Lecithin und Carnitin sehr bewährt. Diese Stoffe helfen zusätzlich dem Körper Giftstoffe und andere körperfremde Substanzen auszuscheiden. Ebenso ist der Einsatz der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin während dieser Zeit sehr empfehlenswert, da diese einen positiven Effekt auf Haut, Haar und Hufe zeigt. Nicht zu vernachlässigen ist die Versorgung mit hochwertigen Ölen, um essentielle Fettsäuren zu liefern, da ein Mangel an diesen ungesättigten Fettsäuren schnell zu Störungen der Haut (trockene Haut) und Schuppenbildung führen kann.
Das Haar setzt sich aus Proteinfasern zusammen, deshalb sind schwefelhaltige Aminosäuren (Methionin und Cystin) besonders wichtig für ein gesundes Haar. Ein erhöhter Bedarf liegt also gerade beim Fellwechsel und der Erneuerung des Fells vor. Während dieser Zeit kann also eine proteinarme Fütterung (z. B. überständiges Heu, Stroh) zu trockenem Fell und auch brüchigem Haar führen.
Dass solch ein bestehender Mangel dann gravierender während der Fellwechselzeit zum Ausdruck kommt ist naheliegend, denn nun muss der Körper neues Fell bilden und das sollte möglichst aus gesundem Haar aufgebaut werden.
Folgende Nährstoffe sind besonders wertvoll für Haut und Fell:
Zink: Wichtig für die Funktion der Epithelregeneration von Haut und Schleimhäuten, sowie der Wundheilung. Kann im Mangel zu Schuppenbildung, Parakeratose und Entzündungen führen sowie auch die Wundheilung stören. Auch Störungen der Haarstruktur sind möglich. Empfehlung: Zink ist im Grundfutter oft mangelhaft, darum auf eine regelmäßige Zufuhr achten. Bei Zinkmangel empfehlen wir ATCOM ZINK COMP.
Kupfer: Wichtig für die Bildung von Nerven, Blut, Bindegewebe und Pigmenten. Kupfermangel kann zu Pigmentstörungen und auch zu einem stumpfen Haarkleid führen. Empfehlung: Kupfer ist oft im Grundfutter in niedrigen Konzentrationen enthalten, darum auf eine regelmäßige Zufuhr über Mineralfutter achten.
Vitamin E und Selen: Üben eine Schutzfunktion auf die Zellen aus und sind essentiell für die Haut; ein Mangel zeigt sich in einer geschwächten Immunabwehr sowie in Haut- und Fellproblemen. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr. Unsere Empfehlung ist unser Super-E 100 Selen.
B-Vitamine: Bedeutend für den Stoffwechsel, gute Haut und schönes Fell und die Darmfunktion; ein Mangel entsteht durch Störungen im Darm, was zu einer reduzierten Produktion von B-Vitaminen führt. Biotinmangel kann zu einem trockenen und glanzlosen Fell führen.
Aminosäuren: Auch Bausteine des Lebens genannt und unerlässlich für die Bildung neuer Zellen und Körpersubstanz; bei Fütterung von spät geschnittenem Heu oder größeren Mengen an Stroh kann ein Eiweißmangel und auch Mangel an essentiellen Aminosäuren, vor allem Lysin, Methionin und Threonin, zu einer Eiweißunterversorgung führen, die ein trockenes Fell, raues Haarkleid sowie brüchige Haare auslösen und auch zu Schuppenbildung führen kann.
Essentielle Fettsäuren: Besonders wertvoll für eine gute Hautfunktion, wie z. B. Leinöl; ein Mangel kann zu trockenem Haar führen und Haarausfall begünstigen. Empfehlung: Ergänzung von hochwertigen Fettsäuren in Form von kaltgepressten Ölen.
Kieselgur: Gesteinsmehl bestehend aus Silicium – dieses ist ein wesentlicher Bestandteil von Hufen, Knochen und Hat; auch hat es eine entgiftende Funktion, da es Toxine im Darm binden kann und dadurch Leber und Niere entlastet werden.
Seealgen: Natürliche, hochverfügbare Vitalstoffquelle; fördert ein glänzendes Fell sowie die gesamte Vitalität.
Ein Mangel an den oben genannten lebenswichtigen Nährstoffen kann sich also während der Fellwechselzeit durch eine Verlangsamung des Fellwechsels äußern und die Struktur des neu gebildeten Haars negativ beeinflussen. Deshalb ist es nun unerlässlich für eine vitalstoffreiche Fütterung zu sorgen.
Welche Maßnahmen empfehlen sich in der Praxis von Seiten der Fütterung?
Achten Sie auf eine hochwertige Versorgung an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen.
Mineralfutter fürs Pferd – im Fellwechsel besonders wichtig
Zur ernährungsseitigen Unterstützung im Fellwechsel empfiehlt sich auf jeden Fall eine umfangreiche Versorgung an allen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu sichern. Dadurch versorgen Sie Ihr Pferd optimal mit allen wichtigen Vitalstoffen. Wir bieten ein umfangreiches Sortiment an Mineralfutter an, um die Versorgung ja nach Haltung, Alter und sportlicher Leistung optimal zu gestalten.
Für Pferde, die immer mal wieder Probleme beim Fellwechsel zeigen, empfehlen wir unser Produkt Derma-Mineral. Dieses Mineralfutter versorgt diese Pferde optimal mit allen wichtigen Mineralstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren sowie einer zusätzlichen Versorgung an Zink, Mangan und Selen, was für einen intakten Hautstoffwechsel elementar wichtig ist.
Unterstützung für Leber und Stoffwechsel
Neigt das Pferd zu Problemen im Fellwechsel, obwohl die oben genannten Punkte abgedeckt sind, dann liegt es aus langjähriger Praxiserfahrung oft an einer eingeschränkten Leber- und Stoffwechselfunktion. Die Leber wird generell als „Hauptlabor“ des Körpers bezeichnet und ist für Entgiftungsprozesse und auch für die Speicherung und Bildung von Vitalstoffen verantwortlich. Durch spezielle Kräuter wie u.a. Mariendistel, Süßholzwurzel in Kombination mit hochdosierten B-Vitaminen (Cholinchlorid, Lecithin und Carnitin) kann man auf natürliche Weise die Leberfunktion unterstützen und anregen. In der Praxis hat sich ein unterstützender Einsatz mit LEXA Leber-Stoffwechsel-Kur zur Unterstützung und Aktivierung des allgemeinen Stoffwechselgeschehens sehr bewährt. Diese Kur kombiniert gezielt eine bewährte Mischung aus den speziellen Kräutern Mariendistelsamen, Hagebutten, Anis, Knoblauch, Fenchel, Süßholzwurzel, Kümmel, Bockshornkleesamen, Isländisch Moos, Spitzwegerichkraut, Pfefferminze, Eibischwurzel, Schwarzkümmel, Malvenblüten, Thymian, Salbeiblätter, Eukalyptusblätter, Schlüsselblumen, Holunderblüten, Lindenblüten, Fichtensprossen und ist zusätzlich mit der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin und B-Vitaminen angereichert.
Die Leber-Stoffwechsel-Kur für den Fellwechsel des Pferdes
Die Leber-Stoffwechsel-Kur ist eine spezielle Kräuter- und Nährstoffkur zur Unterstützung von Leber, Stoffwechsel und Entgiftung. Ausgewählte Kräuter, Lecithin, Vitaminen und Spurenelementen können die Leber und somit das gesamte Stoffwechselgeschehen unterstützen. Hochdosierte B-Vitamine können die Verdauung und den Stoffwechsel anregen, Cholinchlorid, Lecithin und Carnitin spielen eine wichtige Rolle bei der Entgiftung der Leber und der Ausscheidung von Giftstoffen und körperfremder Substanzen. Die in der Leber-Stoffwechsel-Kur eingesetzten Öle, Leinöl und Schwarzkümmelöl können sich durch den hohen Anteil an essentiellen Fettsäuren ausgleichend auf den Stoffwechsel, Haut und Fell auswirken. Außerdem ist der Leber-Stoffwechsel-Kur die essentielle Aminosäure Methionin zugesetzt. Sie ist entscheidend für die Synthese von Carnitin und Cholin, welche wichtige Nährstoffe für einen intakten Leberstoffwechsel darstellen.
Fellwechsel Pferd: welches Öl ist sinnvoll?
Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung an essentiellen Fettsäuren. Hier ist speziell auf einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren zu achten. Unsere besonders hochwertige Pflanzenölkombination Derma-Protect-Öl ist bei empfindlichen Pferden und speziell während des Fellwechsels sicherlich eine wertvolle Möglichkeit der Ergänzung. Hier kombinieren wir die nativen Öle Leinöl, Hanföl, Traubenkernöl, schwarzes Johannisbeersamenöl, Borretschöl, Schwarzkümmelöl und Arganöl.
Mariendistelöl im Fellwechsel
Mariendistelöl ist reich an essentiellen Omega-6-Fettsäuren und Antioxidantien. Der Samen der Mariendistel enthält die Wirkstoffe Silymarin und Silbinin. Sie schützen die Zelle vor Giften. Außerdem enthalten die Samen Flavoide, die antitoxisch, antioxidativ und regenerativ auf die Leberzellen wirken können. Es kann also sinnvoll sein, die Pferde im Fellwechsel durch die Gabe von Mariendistelöl zu unterstützen.
Kräuter für Pferde im Fellwechsel
Auch mit unserer Kräutermischung Leber und Niere können Sie Ihr Pferd im Fellwechsel unterstützen. Die Kräutermischung enthält unter anderem Mariendistelsamen, Brennnessel und Birkenblätter. Sie können die Kräutermischung Leber und Niere einfach trocken über das Krippenfutter geben oder auch das Mash Ihres Pferdes aufwerten. Großpferde erhalten täglich 30 g bis 50 g, Kleinpferde und Jungpferde 15 g bis 30 g täglich.
Alternativ können Sie die Kräuter auch als Tee oder Aufguss verabreichen. Dazu übergießen Sie einfach 30 g der Kräutermischung Leber und Niere mit ca. 0,5 Liter kochendem Wasser, aufbrühen und ungefähr 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend warm oder abgekühlt verfüttern.
Weitere unterstützende Maßnahmen während des Fellwechsels
- Regelmäßiges Auskämmen der alten Haare und ausgiebiges Striegeln. Diese Art der Fellpflege massiert die Haut, was zu einer vermehrten Durchblutung führt und den Prozess des Fellwechsels beschleunigen kann.
- Verzichten Sie darauf, Ihr Pferd während dem Fellwechsel mit einem Shampoo zu waschen. Der pH-Wert der Haut verändert sich dadurch, der natürliche Fettfilm, der Wasser abperlen lässt und dem Schutz vor Nässe dient, wird herausgewaschen und durch das noch vorhandene dicke Winterfell dauert der Trocknungsprozess sehr lange, was das Risiko für Infektionskrankheiten steigen lässt.
- Achten Sie noch genauer darauf, dass Ihr „pelziger Freund“ bei den steigenden Außentemperaturen beim Reiten nicht zu stark schwitzt.
Wichtig: angepasstes Training
Neben einer gezielten ernährungsseitigen Unterstützung profitiert Ihr Pferd während des Fellwechsels auch von einem angepassten Trainingsprogramm sowie ausgiebigem Bürsten, was eine Massagefunktion auf die Haut hat und von den meisten Pferden als wohltuend empfunden wird.
Gerne hilft Ihnen unser Beratungsteam auch bei individuellen Fragen rund um die Fütterung. Zu erreichen unter beratung@lexa-pferdefutter.de oder +08266 8625 26.